Burnout und der gekochte Frosch

Was haben ein Frosch im Kochtopf und eine Person mit nahendem Burnout gemeinsam? Auf den ersten Blick wohl eher nichts, auf den zweiten sieht es anders aus. Denn beide merken nicht, dass die Katastrophe naht bevor es zu spät ist.

Wenn man einen Frosch in einen Topf mit Wasser gibt und das Wasser ganz langsam erhitzt, dann merkt der Frosch das nicht - bis es zu spät ist und er verbrüht ist. Ähnlich geht es einem Menschen, der in ein Burnout schlittert. Er merkt es oft erst dann, wenn es zu spät ist. Deshalb ist hier Prophylaxe, wie auch in vielen anderen Bereichen so wahnsinnig wichtig. Ein Burnout abzufangen ist um ein Vielfaches leichter als jemanden aus einem akuten Burnout wieder rauszuholen. Aber was sind die ersten Symptome? Woran erkenne ich, ob ich selbst oder jemand anderes geradewegs auf  einen Burnout zusteuert?

  • Sozialer Rückzug: jemand hat über einen längeren Zeitraum keinen Nerv und keine Zeit für seine sozialen Kontakte hat - Familie und Freunde werden mehr und mehr vernachlässigt. Auch für die Partnerschaft bleibt keine Zeit.
  • Müdigkeit und Erschöpfung machen sich breit und werden chronisch.
  • Es fällt immer schwerer sich zu konzentrieren, bei der Sache zu bleiben.
  • Gleichgültigkeit schleicht sich ein, gegenüber sich selbst, gegenüber anderen und auch in Bezug auf die Arbeit.
  • Suchtverhalten kann sich verstärken: vermehrtes Rauchen, vermehrter Alkoholkonsum.
  • Gefühl mangelnder Anerkennung.
  • Körperliche Beschwerden: diese können vielfältig sein, weil jeder Mensch anders somatisiert. Klassiker sind Kopfschmerzen, Engegefühl in der Brust, Atembeschwerden, Rückenschmerzen,...

Wenn diese Symptome immer schlimmer werden und man an seiner Situation nichts ändert, kann dies im schlimmsten Fall im Burnout und im totalen Zusammenbruch enden.

Was kann man aber tun, wenn man diese Symptome bei sich selbst oder bei anderen erkennt?Natürlich hängt es immer davon ab, wie ausgeprägt die Symptome bereits sind, aber etwas ändern muss man auf jeden Fall. Definitiv schadet es nie, einen Fachmann oder eine Fachfrau für dieses Gebiet aufzusuchen (z.B. mich). Mit entsprechender Hilfe kann man einiges abfangen. Hilfe kann aber auch das soziale Umfeld bieten. Wieder mehr unter die Leute gehen, sich mit den Menschen umgeben, die man liebt und bei denen man sich wohl fühlt. Wieder anfangen den Hobbies nachzugehen. Zeit für sich selbst nehmen. Am Zeitmanagement arbeiten. Die Arbeit an sich hinterfragen. Mit Vorgesetzten sprechen und sehen, was man ändern kann. Sich Unterstützung holen. Meist ist es nicht die Arbeit alleine die Menschen in ein Burnout treibt. Burnout entsteht häufig dann, wenn Belastungen auf mehreren Ebenen unseres Lebens einsetzen. Wichtig ist dann eine rasche Entlastungen und auch die aktive Bitte um Hilfe. Ein Thema, das Vielen sehr schwer fällt. Keiner gibt gerne zu, dass er mit den Anforderungen nicht mehr zurecht kommt. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft in der alles darauf ausgelegt ist zu funktionieren. Aber es gibt Grenzen, die es zu erkennen gilt. Und zwar rechtzeitig.

Und genau dieses Erkennen ist das Problem - viele erkennen es nicht, sind wie gefangen in der Situation, wie in einem Tunnel und dann kommt es zu dem sogenannten Boiling-Frog-Syndrom. Man sieht die nahende Katastrophe nicht kommen... wie der nichtsahnende Frosch im Kochtopf.

 

Dass du selbst es immer schaffst, mit den Belastungen zurechtzukommen und auch rechtzeitig die Bremse zu ziehen, das wünsche ich dir. Sei achtsam - achte auf dich selbst und die Menschen in deiner Umgebung  damit du und deine Lieben auch weiterhin so zufrieden und entspannt sein könnt wie der Frosch auf dem Foto. Alles Gute und viel Erfolg!