Es gibt viele Dinge, die unserem Glück im Weg stehen, aber in den meisten Fällen sind wir es selbst, die dem Glück im Weg stehen und unsere eigenen Gefühle. Und die Ohnmacht, mit der wir uns
den eigenen Gefühlen ausgeliefert fühlen. Eines dieser Gefühle, die dem Glück ganz besonders im Weg steht ist die Angst. Und ganz oft die Angst vor Dingen, die niemals eintreten werden.
Prinzipiell ist Angst ein sinnvolles Gefühl. Wenn man einer Gefahr gegenübersteht, ist es eines von drei Dingen, die sofort in uns ausgelöst werden - flight, fight or freeze. Entweder haben wir
den Reflex zu flüchten, also vor der Gefahr davonzurennen, was Sinn macht, wenn wir zB einem gefährlichen Tier gegenüberstehen (leider sind die meist schneller als wir, somit ist die Flucht nicht
immer erfolgreich, aber immerhin besser als nichts zu tun und glücklicherweise passiert es in unseren Breiten ja auch nicht allzu häufig) oder wir haben den Reflex zu kämpfen, zB wenn wir einer
Person gegenüberstehen, die uns angreift und der wir uns gewachsen fühlen (fühlen wir uns nicht gewachsen wäre dann wohl wieder die Flucht das Mittel der Wahl). Oder wir erstarren - das ist der
Totstellreflex, den man häufig in der Tierwelt antrifft - aber auch wir Menschen fühlen uns manchmal starr vor Schreck.
Und all diese Reaktionen sind mehr als sinnvoll, wenn wir uns einer realen Gefahr gegenüber sehen. Aber wie oft haben wir Angst vor Dingen, die niemals passieren werden? Oder die niemals im
vollen Ausmaß eintreten werden? Viele Menschen verzichten aufgrund ihrer Ängste auf Dinge, die sie eigentlich gerne tun. Die Psychologie nennt das dann Vermeidungsverhalten. Und dann
verliert die Angst ihre Sinnhaftigkeit und steht uns nur noch im Weg - und unserem Glück.
Ein erster Schritt wäre zu hinterfragen: "Wie wahrscheinlich ist es, dass xy eintritt?" Meist kommt man dann drauf, dass es gar nicht so wahrscheinlich ist. Und selbst wenn, dann ist es in
den meisten Fällen immer noch Zeit genug, sich dann damit zu beschäftigen, wenn die Situation eintritt. Was bringt es zB sich immer Gedanken darüber zu machen, dass man seinen Job verlieren
könnte. Man sorgt sich über etwas, das vielleicht niemals eintritt und selbst wenn es irgendwann eintritt, kann man sich dann immer noch beschäftigen. Man kann nur vorbeugend wirken und
seinen Job so gut wie möglich machen - aber die Sorgen bringen einen nicht weiter - sie hemmen nur. Es gibt Menschen, die leben Jahre und Jahrzehnte in Angst vor Dingen die niemals eintreten -
und verschwenden damit Jahre ihres Lebens mit sinnloser Angst und unbegründeten Sorgen.
Also:
Schritt 1: Hinterfrage, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Situation tatsächlich eintritt.
Schritt 2: Nimm dir vor, dich dann mit der Situation zu beschäftigen, wenn sie tatsächlich eintritt,
Schritt 3: Beuge vor, aber mach dir keine sinnlosen Sorgen.
Leichter gesagt als getan? Ja, auf jeden Fall! Aber Übung macht den Meister. Und wenn du das Gefühl hast, dass deine Ängste immer mehr dein Leben dominieren, dann scheue dich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Ich wünsche dir, dass du immer in der Lage bist, deine Ängste und Sorgen in den Griff zu bekommen, sodass du dein Leben in vollen Zügen genießen kannst. Viel Erfolg und alles Gute!